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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Fritz Schumacher

Die Rote Moderne in Hamburg

Vortrag und Diskussion:

Montag, 19. November 2001 – 20.00 Uhr

Pavillon

Lister Meile 4

30161 Hannover

  • Hartmut Frank (Architekt, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg)

Seit der Jahrhundertwende entwickelt sich in Hamburg eine spezifische Baukultur, die in jüngerer Zeit gern mit der Bezeichnung "Hamburger Schule" belegt wird. Charakteristika dieser wesentlich durch den Architekten und Stadtplaner Fritz Schumacher geprägten regionalistischen Architektur waren die einheitlichen Gestaltungsprinzipien für die öffentliche Bauten, den sozialen Wohnungsbau und die Grün- und Stadtplanung sowie die Koordination der öffentlichen Boden- und Baupolitik mit der Stadtentwicklungspolitik. Die einheitliche Vorgabe des roten unverputzten Klinkers und der grauer Dachpfannen als Regelbaumaterial erhielt innerhalb des vom Oberbaudirektor Schumacher persönlich streng kontrollierten sogenannten modellmäßigen Städtebauentwurfs eine besondere Bedeutung für die einheitliche und geschlossene Erscheinungsform der Neubaugebiete.

Hamburgs ästhetische Erneuerung und die Planungsprinzipien Fritz Schumachers wurden von zahlreichen Architektur- und Planungskritikern der Zeit, darunter Werner Hegemann und Lewis Mumford, als beispielhaft für die Gestaltung der modernen Großstadt des 20.Jahrhunderts und für eine alternative, nicht mit der Bautradition brechenden Moderne herausgestellt und von bedeutenden Planern anderer Großstädte, nicht zuletzt auch von Paul Wolf in Hannover, interessiert verfolgt und weiterentwickelt.