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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Max Frisch: „Homo Faber“ – von den Grenzen der Berechenbarkeit des Lebens

Vortrag:

Dienstag, 18. Oktober 1994 – 19.30 Uhr

Stadtbibliothek

Hildesheimer Str. 12

30169 Hannover

  • Wolfgang Menzel (Literaturwissenschaftler)

"Homo Faber" erschien 1957; eine Generation später verfilmte Schlöndorff den Roman. Die Figur des Ingenieurs Walter Faber, der von der Verwaltbarkeit und Berechenbarkeit des Lebens ausgeht und der dann doch in die Fallstricke des Schicksals gerät, an das er nicht glaubt, ist zu einer der bekanntesten literarischen Figuren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts avanciert. Worin besteht das Beispielhafte dieser Figur, die doch am Ende gescheitert ist? Was fasziniert Leserinnen und Leser und Kinogänger bis heute an ihr? Was mag an Menschen, die, wie Homo Faber, zur Zunft der Planer und Rechner gehören, so interessant sein? Kann uns diese erfundene Person tatsächlich noch etwas über uns selbst und unsere Gefährdungen erklären? Und steht diese Figur Frischs in irgend einem Verhältnis zu seinem ersten Beruf des Architekten, zu Aussagen von Frisch über die Arbeit von planenden, berechnenden Menschen? Der Vortrag über "Homo Faber" will solchen Fragen nachgehen und die Figur Walter Fabers in ihren Konstellationen, in die sie gestellt ist, zu erklären versuchen.