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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Prosaisches und Poetisches

Texte verschiedenen Autoren

Lesung:

Donnerstag, 26. Februar 1998 – 20.00 Uhr

Artothek KUNSTZEITWEISE

Lister Meile 33

30161 Hannover

  • Lesung von Peter Henze (Schauspieler)

Der Flaneur, der Wanderer, der Entdecker, der Tourist, der Spaziergänger - alle haben eins gemeinsam: sie bewegen sich auf vorbereiteten Wegen, an Bauten oder Natur vorbei, sie nähern und entfernen sich und nehmen ihre Umgebung mehr oder weniger bewußt wahr. Aber immer hat diese einen Einfluß auf ihr Gemüt, ihre Befindlichkeit, ihre Stimmung und ihre Erfahrungen. Die Wege und (Stadt)landschaften bleiben, die Betrachter verschwinden - aber was geschieht, wenn die Wege, die Gebäude, die Landschaften verschwinden, z.B. durch die Einwirkungen der Zeit, durch Naturereignisse, durch achtlose oder geplante Eingriffe von Interessen? Der Betrachter bemerkt Veränderungen selten, und wenn, akzeptiert er sie meist ohne Fragen, ohne Murren oder vielleicht mit Erleichterung, weil der Weg ebener oder sauberer geworden ist, Altes durch Neues ersetzt wurde. Kinder vermissen noch Gewohntes und lieben ungeordnete Verhältnisse - die Erwachsenen wollen Ordnung schaffen und vergessen, was das Bestehende sagt. Die Augen zu schulen und den Blick für Details zu schärfen kann unseren eintönigen Alltag bereichern.

Die Autoren haben hingeschaut und hingespürt und entführen uns in eine Welt, die Träumen gleich kommt, aber nichts als die Realität ist - oder sie werfen uns gewaltsam in die Widersprüche des Alltags und öffnen uns Augen und Ohren.