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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Rotlichtmilieus

Zur räumlichen Organisation von Prostitution

Vortrag und Diskussion:

Donnerstag, 6. November 2008 – 20.00 Uhr

Pavillon

Lister Meile 4

30161 Hannover

  • Martina Löw (Technische Universität Darmstadt)

 

Prostitution gehört, zu den ‚Unterseiten des sozialen Alltags’, von soziologischer Forschung und Theorie lange im Dunkeln belassen. Dieser Vortrag untersucht auf der Basis neuer empirischer Studien, welche Interessen und moralischen Entwürfe hinter verschiedenen sozialräumlichen Arrangements der Prostitution stehen. Dabei wird Prostitution als ein Feld betrachtet, welches Geschlechterverhältnisse strukturiert, aber gleichzeitig auch auf Aushandlungen zwischen den Geschlechtern basiert, die wiederum von Differenzen nach Ethnizität und Klasse durchzogen sind.

Gegenwärtig diskutieren viele Städte die Frage, ob sie Prostitution konzentrieren oder verteilen sollen – genau die gleiche Debatte gibt es auch in der Migrationspolitik. Fragen von sozialer Kontrolle und Durchmischung kann man exemplarisch an der Sexarbeit analysieren. Und man kann beobachten, wie über das Ergreifen von Räumen auch aktiv Politik betrieben wird – eigene Räume schaffen, eigene Interessen durchsetzen, gesellschaftlich offensichtlich werden. Zu untersuchen ist, wie sich durch die Liberalisierung der Gesetze im Bereich der Sexarbeit auch die Geschlechterverhältnisse verändern. Was schließlich dazu führt, dass sich städtische Räume verändern.