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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Sowohl hier als auch dort

Autoverkehr und Reurbanisierung der Stadt

Vortrag und Diskussion:

Dienstag, 11. November 2008 – 20.00 Uhr

Üstra-Remise

Goethestr. 19

30159 Hannover

  • Hermann Knoflacher (Universität Wien)

 

Unsere Gesellschaft kennt zwei Lebensträume: Das Eigenheim und das Auto, beide werden staatlich gefördert und widersprechen sich spätestens dann, wenn der nächste Job 300 km vom bisherigen entfernt ist. Aber eigentlich sind Wohnen (hiersein) und Mobilität (fortsein) schon an sich zwei grundlegend widersprüchliche Ideen. War früher die nomadische Lebensweise zum Überleben notwendig und bedeutete Sesshaftigkeit einen zivilisatorischen Fortschritt, so gilt es heute als besonders fortschrittlich, in A zu wohnen, in B zu shoppen, in C zu arbeiten, in D ins Kino oder Theater zu gehen und die Wellness-Bedürfnisse in E zu befriedigen.

Wie kann dieser ökonomisch und ökologisch fragwürdigen Entwicklung begegnet werden, wenn „das Auto wie ein Virus ist, das sich im Gehirn festsetzt und Verhaltenskodex, Wertesystem und Wahrnehmung total umkehrt“. Und welche Möglichkeiten hat die Stadtplanung, selbst geschaffene Strukturen, die den Menschen zum Autofahren gleichsam zwingen, neu zu denken und zu verändern? Man wird sich wundern, dass die Lösung nicht durch die Technik erwartet werden kann.