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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Sozialreformerische Impulse der "Roten Moderne"

Vortrag und Diskussion:

Dienstag, 13. November 2001 – 20.00 Uhr

Pavillon

Lister Meile 4

30161 Hannover

  • Marlo Riege Soziologin, Fachhochschule Niederhein)

Die "Rote Moderne" ist sowohl durch spezifische baulich-ästhetische Qualitäten im Wohnungs- und Städtebau charakterisiert wie auch durch die besonderen ökonomischen und politischen Organisationsformen, innerhalb derer das Bauen stattgefunden hat.

Wenn im Jahre 2001 ein Rückblick auf die Leistungen dieser städtebaulich und wohnungspolitisch aufregenden Epoche stattfindet, so geschieht dies nicht in erster Linie aus nostalgischen Gründen. Es geht vielmehr vor allem um die Frage: Was ist davon geblieben und was kann von den historischen Erfahrungen für uns heute noch von Interesse sein? - dies natürlich nicht als Kopie, sondern als Orientierung für aktuelle Probleme des Wohnungs- und Städtebaus.
Vieles von dem, was aktuell etwa unter den Begriffen Nachhaltigkeit, Integrative Ansätze, Partizipation, Soziale Dienstleistungen diskutiert und im Wohnungs- und Städtebau programmatisch gefordert wird, war auch damals schon Thema und Praxis. Hierzu sollen einige Überlegungen vorgestellt werden. Diese Ansätze waren nicht zufällig verbunden mit Organisationsformen, die deutliche Beschneidungen von Marktregulatoren für den Wohnungs- und Siedlungsbau bedeuteten und zusammenfassend als „Wohngemeinnützigkeit" bezeichnet werden können. Inwieweit kann dieses damals wie heute schillernde Prinzip in seinen Kernelementen mehr sein als Erinnerung an die 20er Jahre und/oder Nischenpolitik für Wohnprojekte oder neue Wohngenossenschaften?