Die Organisation von Innovationen in der Stadtplanung
Die Planung des Unplanbaren am Beispiel von Projekten der EXPO 2000 und der IBA Emscher Park
Vortrag und Diskussion:
Dienstag, 19. November 2002 – 20.00 Uhr
Pavillon
Lister Meile 4
30161 Hannover
- Oliver Ibert (Stadtsoziologe, Uni Oldenburg)
Der ökologische Stadtumbau, differenziertere Anforderungen an den Wohnungsbau, die Integration von Migranten, Umnutzung von Industriebrachen – für die Bewältigung vieler aktueller Herausforderungen an die Stadtplanung bedarf es neuer Lösungen, neuer Optionen und oft sogar eines grundlegend neuen Problemverständnisses, kurz: Innovationen sind gefragt.
Wenn sich Stadtplanung die Erzeugung von Innovationen zur Aufgabe macht, dann versucht sie, das Unplanbare zu planen: Planung ist ein Typus von sozialem Handeln, der sich durch stringente Zielorientierung und formalisierte Verfahren auszeichnet. Innovation hingegen lebt von Kreativität, dem spontanen Einfall oder der zufälligen Entdeckung. Planung setzt lediglich einen Rahmen für die Aktivitäten privater Akteure. Innovationsprozesse hingegen dürfen sich nicht in der Handlungsvorbereitung erschöpfen, sie müssen zur Umsetzung vorstoßen. In dem Vortrag werden diese und andere Paradoxien von auf Innovation abzielenden Planungsprozessen am Beispiel von Projekten der EXPO 2000 und der IBA Emscher Park diskutiert. Es werden organisatorische Prinzipien vorgestellt, mit denen Planung diese Aufgabe trotz aller Widersprüche Erfolg versprechend bearbeiten kann.