Renaissance der Stadt?
Zwischen moderner und postmoderner Stadtpolitik
Vortrag und Diskussion:
Donnerstag, 13. November 2008 – 20.00 Uhr
Pavillon
Lister Meile 4
30161 Hannover
- Hartmut Häußermann (Humboldt-Universität Berlin)
Städte waren lange Zeit vom Verlust an Arbeitsplätzen, einkommensstarken Bevölkerungsschichten und damit auch finanzieller Handlungsfähigkeit betroffen. Dieser Trend scheint sich langsam umzukehren: in den Städten entwickelt sich eine Ökonomie, die sich auf Wissen, Kreativität und Vernetzung stützt. Und die in diesen Bereichen arbeitenden Menschen müssen zeitlich flexibel die oft verschränkten beruflichen und privaten Belange organisieren. Für die Firmen wie für die Menschen gilt, dass sie ihre Interessen besser im Rahmen der ausdifferenzierten Dienstleistungsangebote einer Stadt als im Gewerbepark oder in der Einfamilienhaussiedlung realisieren können.
Aber kann man tatsächlich von einer Trendumkehr sprechen? Noch immer wächst der Flächenverbrauch für Gewerbeflächen an den Verkehrsknoten und die Neubausiedlungen im Grünen, noch immer sind viele Städte eher Heimat von Armen, Alten und Ausländern. Die Krise der Städte ist damit also nicht überwunden. Die Integration der gesamten Stadt und die Koexistenz von sozialer, kultureller und ethnischer Heterogenität ist dabei die Voraussetzung dafür, dass die Chancen eines neuen ökonomischen Wachstums auch ergriffen werden können.