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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Bauen zwischen Ost und West

Vortrag und Diskussion:

Dienstag, 20. November 2012 – 19:00 Uhr

Kulturzentrum Pavillon

Lister Meile 4

30161 Hannover

  • Sergei Tchoban (Architekt BDA, Berlin/Moskau)

Kunst und Architektur drücken die Eigenständigkeit und die Stärke einer Kultur aus. In der Umkehrung dieser These sind auch Entwicklung und Realisierung neuer Gebäude nur erfolgreich, wenn sie auf die vorherrschende Kultur, auf die regionalen und lokalen Bedingungen reagieren. Nur dann sind sie von Dauer. Die überlieferte Baukultur eines Landes birgt dafür unendlich viele Facetten, die es gilt, im Architekturtransfer aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Dabei sind Stil und Techniken nicht unbedingt immer einer Tradition verpflichtet. Architektur kann auch im Kontrast dazu stehen und ihre Durchsetzung von Provokationen begleitet sein. Es entsteht ein Prozess der Suche, der Erneuerung und auch des Verwerfens. Am Ende sollte sie aber in einen Dialog mit der Baukultur des Landes treten und einen individuellen Beitrag leisten, der das Bild des Ortes, das Geschehen und die Positionen bereichert.

Der gebürtige Petersburger Sergei Tchoban ist mit seiner Architektur seit vielen Jahren in Russland und Deutschland gleichermaßen erfolgreich. Unter seiner Kuratierung entstand kürzlich der viel beachtete Beitrag im russischen Pavillon der 13. Architekturbiennale in Venedig, umgesetzt von seinem Moskauer Studio Speech Tchoban Kuznetsov. Sein Berliner Büro, neben Hamburg und Dresden eines der drei Partnerbüros von nps tchoban voss, plant derzeit den letzten großen Lückenschluss im Zentrum der Hauptstadt am Leipziger Platz. 2013 wird das von ihm gestiftete Museum für Architekturzeichnung in Berlin eröffnet.