„da man auf Luxus jetzt verzichtet ...“?
Die Ambivalenz des (Luxus-)Konsums und der Konsumkritik in der modernen Gesellschaft
Vortrag und Diskussion:
Mittwoch, 3. November 2004 – 20.00 Uhr
enercity expo Café
Ständehausstr. 6
Hannover 30159
- Michael Jäckel (Wirtschaftssoziologe, Universität Trier)
Manche meinen, dass der Franzose Denis Diderot in seinem Essay „Gründe, meinem alten Hausrock nachzutrauern“ (1772) eine frühe Konsumkritik formuliert habe, andere sehen in der Eitelkeit des Menschen eine Konstante der menschlichen Natur. Da Konsumkritik bis in das 19. Jahrhundert hinein vorwiegend Kritik des Luxuskonsums gewesen ist, wird der Londoner Arzt Bernard Mandeville, dessen Bienenfabel der Satz „Da man auf Luxus jetzt verzichtet ... ist der Handel bald vernichtet“ entnommen ist, nicht nur das 18. Jahrhundert vor Augen gehabt haben, als er weiter in Reimform feststellte: „Die Sucht, sich als modern in Speisen, in Kleid und Möbeln zu erweisen, stets ein Objekt des Spottes zwar, des Handels wahre Triebkraft war.“ Der englische Philosoph Thomas Hobbes wiederum war der Überzeugung, dass Menschen unausstehlich werden müssten, wenn sie erst einmal Geld und freie Zeit im Überfluss besäßen.
Veranstaltungsrahmen: Luxus