Skip to content
Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Die Unvereinbarkeit von Fahrplan und Anarchie

und andere literarische Texte zum öffentlichen Nahverkehr als Teil der Großstadtkultur

Lesung:

Dienstag, 12. November 1996 –

Oststadtbibliothek

  • Harald Schandry

Die Erlebnisse der Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs finden sich üblicherweise am Stammtisch, in den Tageszeitungen unter der Rubrik ‘Freundlicher / Unfreundlicher Alltag’ oder in den Leserbriefspalten. In letzteren fand kürzlich eine erbitterte Auseinandersetzung über die optimale Anordnung der Sitze in den neuen Stadtbahnwagen statt. Über dieses unerwartet heftig und kontrovers diskutierte Thema haben sich schon so bekannte Soziologen wie Georg Simmel oder Erving Goffmann ihre Gedanken gemacht - die wir an diesem Abend denjenigen vorstellen möchten, die sich über derlei alltägliche Probleme erhaben fühlen.

Aber auch abseits der nur scheinbar nebensächlichen Frage der Sitzplatzanordnung sind die Erlebnisse mit Omnibus, Straßenbahn und Vorortzug bisweilen Gegenstand der ‘großen’ Literatur. Gilbert K. Chesterson’s Disput zweier Fahrgäste über die Unvereinbar­keit von Fahrplan und Anarchie ist nur ein Beispiel von vielen. Wir möchten erhellende und erheiternde, ernüchernde und erbauliche Texte folgender Autoren zu Gehör bringen: Italo Svevo, Alfred Döblin, Ray Bradbury, Erich Kästner, Monika Wagner, Paul Nizon, Jochen Schimmang, László Krasznahorkai, Paul Theroux, Ernst Augustin, Tatjana Tostaja, Frederico Fellini, Wolfgang Schivelbusch, Gerd Mattenklott und Pier Paolo Pasolini.