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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Ein Quartier ohne Autos

Ansätze zur Entwicklung eines neues städtischen Lebensstils

Vortrag und Diskussion:

Dienstag, 23. November 1993 – 20.00 Uhr

Pavillon

Lister Meile 4

30161 Hannover

  • Thomas Krämer-Badoni (Uni Bremen)

In jüngster Zeit gibt es eine zunehmende Anzahl von Menschen, die kein eigenes Automobil mehr besitzen und bereit sind, ihre Mobilität anders zu organisieren. Diejenigen, die sich auf eine Erfahrung des Lebens ohne Auto einlassen, erleben, daß sie das Auto in Wirklichkeit gar nicht brauchen, daß sie stressfreier leben und eine andere Beziehung zu ihren Wegen und zu ihrer Umwelt entwickeln. Diese Erfahrungen haben dazu geführt, daß nunmehr ein Neubauquartier für Menschen ohne eigene Automobile in Bremen-Hollerland errichtet werden wird. Zudem nimmt auch die Zahl derjenigen Menschen zu, die sich an car-sharing-Initiativen beteiligen und sich so in die Lage versetzen, ebenfalls auf ein eigenes Automobil zu verzichten: Menschen, die sich auch von der Funktion des Automobils lösen, die mit dessen Besitz verknüpft sind. Wem es nicht mehr wichtig ist, ein Auto zu besitzen, benutzt dies zumindest nicht mehr als Statussymbol.

Zeichnet sich ein Trend zu neuen Verhaltensmustern ab? Entwickelt sich ein Lebensstil, für den das Automobil zu einer veralteten Moderne gehört? Wird das Automobil im dichtbesiedelten Europa zu einem technischen  und kulturellem Anachronismus? Was sind die Charakteristika eines städtischen Lebens ohne Automobil? Gibt es Chancen für die Entwicklung einer nachautomobilen Kultur?