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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Erlebniswelten

Die Stadt als Event-Raum

Vortrag und Diskussion:

Donnerstag, 3. November 2005 – 19.30 Uhr

Stadtbibliothek Hannover

Hildesheimer Str. 12

Hannover 30169

  • Jürgen Hasse (Prof. für Humangeografie, Uni Frankfurt/M)

 

Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich aus der bunten Gemengelage postmoderner Lebensstile, die eher Collagencharakter als ein eigenes Muster hatten, ein soziales Phänomen gebildet, das als „Erlebnisgesellschaft“ bezeichnet und diskutiert wird.
Ungebrochen von politischen und wirtschaftlichen Depressionen offerieren nicht nur Event-Promotoren sondern auch große Städte bunte Bühnen des Selbstvergessens. Der anhaltende Trend zum Erlebnis wirft grundlegende Fragen auf:
Welche (sozialpsychologischen) Funktionen hat die Hatz nach dem Event?
Welche Beziehung besteht zu anderen Ideen vergemeinschafteter Lebensformen, etwa im Bereich des Politischen?
Wird das - Öffentlichkeit und „private“ Lebensstile verknüpfende - Band der Kultur durch exzessive Spektakel gefährdet?
Könnte die Lust am Erlebnis auch in Ermüdung umschlagen und eine Lebenspraxis, die sich dem Lustprinzip und damit der reinen Selbstbezüglichkeit verschrieben hat, ad absurdum führen?
Wer wird dann eine neue Essenz städtischen Lebens reklamieren?
Das wäre der Punkt, an dem das (krisenhaft gewordene) Leben in der Stadt seinen Charakter als lösungsbedürftige Aufgabe zurückgewinnen würde: Was heißt heute Stadtleben, ist also eine zentrale Frage, die sich mit der Diagnose lustvoller Selbstinszenierung auf metropolitanen Bühnen stellt.
 
Veranstaltungsrahmen: 
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtbibliothek Hannover und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur in Niedersachsen e.V.