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Verein zur Erforschung und Diskussion des Verhältnisses von Stadt und Kultur

Size doesn’t matter

Bewunderung für und Abscheu gegenüber Großplanungen am Beispiel der Metabolisten

Vortrag und Diskussion:

Dienstag, 9. November 1999 – 20.00 Uhr

Pavillon

Lister Meile 4

30161 Hannover

  • Ulf Meyer (Architekturjournalist Berlin)

Für ein Gebiet in der Größe der Bucht von Tokyo eine gigantische Baustruktur zu planen, gehörte in der 60er Jahren zu den einfachsten Übungen von Architekten und Stadtplanern. Heute fehlen - von Ausnahmen abgesehen- derlei von Fortschrittsgläubigkeit getragene Großstrukturplanungen in der Diskussion um die zeitgenössische Stadt.

Das Denken in großen Maßstäben scheint kaum ein Planer zu vermissen. Ist der Metabolismus also schon nach einer Generation reif für die Mottenkiste der Planungsgeschichte? Oder fehlen heute nur Wachstum und Mut?
Zwar scheinen Technikgläubigkeit und Gigantomanie vieler Entwürfe aus dieser Ära völlig überholt, dennoch haben einige Prinzipien wie flexible Additionsmöglichkeiten von Raum- und Siedlungsmodulen weiter Bedeutung.
 
Der Vortrag soll zunächst kurz die interessantesten realisierten sowie die Papier gebliebenen metabolistischen Ideen in und außerhalb Japans vorstellen und diskutieren. Dabei wird insbesondere der Frage nachzugehen sein, inwieweit Experimente und Ergebnisse bis heute als Vorbild oder Abschreckung wirken. Woher kommen Angst und Euphorie beim großen Maßstab?