„… es werde Licht“ – und es ward zu viel Licht
Stadt und Beleuchtung
Vortrag und Diskussion:
Montag, 23. November 2015 – 19.00 Uhr
Kulturzentrum Pavillon
Lister Meile 4
Hannover
- Dietrich Henckel (DIFU)
Die Menschheitsgeschichte ist durch einen klaren Wechsel von Tag und Nacht, also Helligkeit und Dunkelheit, gekennzeichnet, der auch das Leben auf der Erde in tagaktive und nachtaktive Spezies geteilt hat. Mit dem Aufkommen der künstlichen Beleuchtung, insbesondere der Verfügbarkeit von Elektrizität und dem massiven Verfall der Beleuchtungskosten, hat das Ausmaß künstlicher Beleuchtung in der Nacht kontinuierlich zugenommen. Man geht davon aus, dass die Beleuchtungsintensität jährlich um rund fünf Prozent steigt. Dazu tragen neben dem Verfall der Preise u.a. neue Techniken, zunehmender Wohlstand, spezifische Formen der Regulierung bei.
Zunehmend wird offenbar, dass künstliches Licht, das vor allem mit den positiven Konnotationen des Lichts verbunden ist (Erleuchtung), auch seine negativen Auswirkungen hat. Mittlerweile setzt sich „Lichtverschmutzung“ als Verschmutzung der natürlichen Dunkelheit als Terminus durch. Die Auswirkungen künstlicher nächtlicher Beleuchtung auf die Natur sind erheblich:
- Veränderung der Lebensräume und Lebensbedingungen von Fauna und Flora, der Nahrungsketten, der Ökosystemdienstleistungen,
- Wirkungen auf den Menschen (Schlafrhythmen, Gesundheit, soziale Rhythmen),
- Sichtbarkeit des Nachthimmels.
Unter Fachleuten besteht mittlerweile weitgehend Einigkeit, dass das Beleuchtungsniveau zu hoch ist, dass man mit deutlich weniger Licht auskommen könnte, ohne an den positiven Aspekten der künstlichen nächtlichen Beleuchtung Einbußen zu erleiden.
Im Vortrag soll ein Überblick über unterschiedliche Facetten der künstlichen Beleuchtung und ihre Folgen sowie Fragen der Steuerung der künstlichen Beleuchtung, insbesondere in städtischen Kontexten, gegeben werden.