Wem gehört Berlin?
Neue lokale Konflikte durch globale Touristenströme und die Night-Economy
Vortrag und Diskussion:
Donnerstag, 28. November 2013 – 19.00 Uhr
ÜSTRA-Remise
Goethestr. 19
30159 Hannover
- Ilse Helbrecht (Humboldt-Universität zu Berlin)
Berlin ist cool. Berlins Bevölkerung wächst. Berlins Immobilienpreise steigen prozentual wie in keiner anderen deutschen Großstadt derzeit. Die Hauptstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem internationalen Magnet der Kunst- und Kulturszene, des Städtetourismus und der Start-Up-Szene entwickelt. Zugleich jedoch sind die klassischen Wirtschaftsdaten der Stadt in Bezug auf Arbeitslosigkeit, Einkommen und Erwerbsbevölkerung immer noch kümmerlich im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten. Es wächst das Spagat, das die Berlinerinnen und Berliner aushalten müssen: einerseits wird die Stadt zunehmend interessant für internationale Touristenströme, Finanzinvestoren im Immobilienmarkt und die Zuwanderung gerade junger Menschen. Zugleich sind große Teile der lokalen Bevölkerung prekären Arbeitsmarktbedingungen mit Arbeitslosigkeit, Niedriglöhnen und Teilzeitbeschäftigungen ausgesetzt. Aus dieser besonderen Konstellation ergibt sich eine hoch brisante Situation, die sich vor allem in den Stadtteilen (Kiezen) niederschlägt.
Der Vortrag stellt die neuen lokalen Konfliktfelder vor, die durch die aktuellen Entwicklungen entstehen. Geht die Globalisierung der Stadtentwicklung immer mit Gentrification einher? Wie reagiert die Stadtpolitik auf die derzeitige Situation? Und was lässt sich aus der Berliner Entwicklung für andere Städte lernen?